Das Problem linearer Finanzinstrumente wie Aktien, Fonds, Währungen und Futures
Diese Anlageklassen sind sogenannte lineare Instrumente, dies bedeutet: Ist man einmal eingestiegen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat man Glück und der Kurs steigt, oder man hat Pech und der Kurs fällt, bzw. umgekehrt im Falle des Short-Gehens. Das Gewinn-Verlust-Profil bildet dabei eine gerade Linie. Je weiter der Kurs steigt oder fällt, umso mehr Glück oder Pech hat man. Dies bedeutet eine 50:50-Wahrscheinlichkeit. Für die Vermögensbildung ist diese Wahrscheinlichkeit zu schlecht. Im Fall von Aktien ist es vielen Anlegern in der Vergangenheit so ergangen, dass der Kurs nach dem Einstieg gefallen ist, und es erst nach mehreren Jahren der nervlichen Zermürbung wieder zu einem Verlustausgleich kam, von einem Gewinn ganz zu schweigen. Hinzu kommen Probleme der Börsenpsychologie, die dazu führen, dass auch in einer Gewinnsituation der richtige Zeitpunkt des Ausstiegs in den meisten Fällen verpasst wird.
Optionen bilden hingegen, vereinfacht ausgedrückt, Kurven (Fair-Value-Kurven), wobei es nicht das Ziel ist, in eine "Kurve" zu investieren, sondern verschiedene "Kurven" und evtl. den linearen Basiswert so zusammenzufügen, dass ein Gewinn-Verlust-Profil entsteht, welches dem von linearen Instrumenten bei weitem überlegen ist.
Optionen und Optionsstrategien sind im Vergleich zu linearen Instrumenten komplexer, und erfordern mehr Fachwissen und Einübung, doch angesichts des niedrigen Zinsniveaus und der Probleme der linearen Instrumente lohnt dieser Aufwand. Wer trotzdem in Aktien investieren möchte, kann Optionsstrategien zur Absicherung von Aktienpositionen oder mittels Stillhaltergeschäften zur Erhöhung der Gesamtrendite nutzen.