Merkmale von Optionsstrategien
Die Möglichkeiten von Optionsstrategien sind zu vielfältig und die Vorgehensweisen der Trader zu unterschiedlich, um hier konkrete Strategien vorzustellen (dafür eignen sich das Internet und diverse öffentliche Foren besser), aber einige Grundsätze lassen sich nennen:
Market-Maker
Wählen Sie Strategien und Optionen in einem Bereich, in dem sichergestellt ist, dass immer Market-Maker verbindliche Kaufs- und Verkaufs-Kurse stellen. Nur wenn man die Option bei Laufzeitende automatisch ausüben oder verfallen lassen möchte, sind Market-Maker für diese Positionen nicht mehr wichtig.
Achten Sie auch bei den von Market-Makern bereitgestellten Kursen auf die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskursen: Wenn am Markt Hektik ausbricht, ist die Differenz oft größer, handeln Sie deshalb in ruhigen Marktphasen.
Short-Positionen finanzieren Long-Positionen
Gestalten Sie die Strategie so, dass innerhalb der Strategie die Verkaufserlöse von Short-Positionen die Kosten der Long-Positionen ganz oder teilweise finanzieren. Auf diese Weise erreicht man, dass die Gewinn-Verlust-Profile sich größtenteils im positiven Bereich bewegen.
Optionswerte verlagern
Einige Strategien beinhalten das Umschichten von Optionswerten von weiter entfernten Kursregionen in Richtung des momentanen Kurses des Basiswertes, um die Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Auch nachträgliche Follow-Up-Aktionen nutzen dies. Dabei kann auf die mit zunehmenden Zeitwertverfall ansteigende oder sich auftürmende Fair-Value-Kurve geachtet werden, oder auf das Profil der inneren Werte am Verfallstermin.
Nicht übermäßig handeln
Behalten Sie die Kosten im Auge: Wenn Sie in kurzer Zeit zu viel handeln, fressen Ihnen die Transaktionskosten und die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskursen die Gewinne auf. Agieren Sie nicht wie ein Jäger, sondern wie ein Landwirt, der dabei zusieht, wie seine Früchte langsam aber sicher reifen!
Volatilitäten und Wahrscheinlichkeiten
Je volatiler der Basiswert, desto teurer die dazugehörigen Optionen und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine entferntere Kursregion vom Kursverlauf des Basiswertes erreicht wird. Planen Sie dies bei der Auswahl der Options-Positionen mit ein. Simulieren Sie auch eine Veränderung der Volatilität, denn diese hat neben dem Zeitwertverfall durch den sich nähernden Verfallstermin einen großen Einfluss auf den Verlauf der Fair-Value-Kurve.
Gewinnsicherung
Zum Wesen der Börse gehört das Hin- und Herpendeln des Basiswert-Kurses. So schnell ein Kurs die Gewinnzone erreicht hat, so schnell kann er diese auch wieder verlassen. Realisieren Sie einen Teil des Gewinns durch eine Follow-Up-Aktion auch inmitten der Laufzeit der Strategie.